Maritimer Blog

Ausgehend von den Nord- und Ostseeküsten hat das Fischbrötchen längst seinen globalen Siegeszug angetreten, und ist selbst in den kulinarischen Bastionen der Weiß-, Curry- und Rostbratwurst oder der Leberkäs-Semmel anzutreffen, selbst in unmittelbarer Nachbarschaft eines Würstelstandes wird bisweilen herzhaft in ein gefülltes Brötchen des Nordens gebissen.
Mein erstes Fischbrötchen durfte ich, quasi herkunftsgeschützt, in Husum genießen. Ein echter Klassiker, jedenfalls der Ort des Kaufes: das allseits bekannte Fischhaus Loof am Husumer Hafen (Maps) ist längst kein Geheimtipp mehr, und wird von Einheimischen wie Gästen gleichermaßen geschätzt. Leider kann ich mich nicht mehr an die Variante erinnern, die dem Brötchen eigen war. Fisch muss es gewesen sein. Oder zumindest irgendwas aus dem Meer.

Spricht man von Seemannsgarn, so meint man meist fantastische Geschichten und Legenden der Seefahrt mit nur beiläufigem Wahrheitscharakter, vergleichbar mit Sagen und Mythen.
Das Erzählen von Seemannsgarn ist eine unter Seeleuten weit verbreitete alte Tradition. In früheren Zeiten der Seefahrt mussten fortlaufend unterschiedliche einfache Wartungstätigkeiten an Deck, meist bei schönem Wetter, vorgenommen werden. Dazu gehörten unter anderem das Ausbessern und Reparieren alten Tauwerks. Manche Trosse waren derart stark unter Mitleidenschaft gezogen worden, dass eine Reparatur nicht mehr lohnend erschien – man machte sich ans Recyclieren. (Ein erfahrener Seemann, seines Zeichens Chief Electrician auf einem modernen Kreuzfahrtschiff, hatte mich mahnend den Satz gelehrt: „Seamen don´t make garbage!“).